Godfrey Tawodzera, Liam Riley und Jonathan Crush
Nach der Krise: Armut und Ernährungssicherheit in Harare, Simbabwe
Die Ernährungssicherheit von Haushalten in afrikanischen Städten hat im letzten Jahrzehnt aufgrund der raschen Urbanisierung des Kontinents zunehmende wissenschaftliche und politische Aufmerksamkeit erhalten. Das African Food Security Urban Network hat eine führende Rolle bei der Durchführung empirischer Forschungen zum Ausmaß der Ernährungsunsicherheit von Haushalten und zu ihren Ursachen gespielt, hat jedoch bislang nur wenige Längsschnittdaten vorgelegt. Dieser Artikel schließt diese Lücke, indem er die Ergebnisse von Umfragen zur Ernährungssicherheit von Haushalten präsentiert, die 2008 und 2012 in einkommensschwachen Vierteln in Harare, Simbabwe, durchgeführt wurden. Der analytische Schwerpunkt liegt auf den Veränderungen, die von der „Krisensituation“ im Jahr 2008, als die Wirtschaft des formellen Sektors praktisch aufhörte zu funktionieren, bis zur Situation im Jahr 2012 stattfanden, nachdem neue Wirtschaftspolitiken und eine politische Entspannung zu einer wirtschaftlichen Stabilisierung geführt hatten. Die Ergebnisse zeigen eine allgemeine Verbesserung der Ernährungssicherheit, allerdings mit wichtigen Einschränkungen, wie der anhaltenden Bedeutung nicht monetarisierter und informeller Nahrungsquellen, anhaltenden Problemen beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und Infrastruktur und der Anhäufung von Verbesserungen der Ernährungssicherheit vor allem bei wohlhabenderen Haushalten.