Marilou Ouellet
Problemstellung: Anorexia nervosa und Bulimia nervosa zählen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Garner, 2004). Diese Essstörungen (ED) weisen eine Sterblichkeitsrate von bis zu 21 % auf (Huas, 2013), was ED zu einer der tödlichsten psychischen Erkrankungen macht (Fichter, Quadflieg & Hedlund, 2008). Neben unangemessenem Kompensationsverhalten wie Erbrechen oder Missbrauch von Abführmitteln durch Patienten bereitet exzessive körperliche Betätigung (EPE) den klinischen Teams große Sorgen, da Patienten mit EPE eine schlechtere Prognose haben als Patienten, die keinen Sport treiben (Stiles-Shields, DclinPsy, Lock & Le Grange, 2015). EPE ist durch ein abnormales Maß an körperlicher Aktivität in Kombination mit einem zwanghaften Bedürfnis nach körperlicher Betätigung gekennzeichnet. Während andere kompensatorische Verhaltensweisen während des Krankenhausaufenthalts gut kontrolliert werden, wird EPE während der Behandlung nicht direkt behandelt, da es an empirischen Erkenntnissen über dieses Verhalten mangelt. Diese Probleme unterstreichen die Notwendigkeit, das körperliche Selbstkonzept als Schlüsselkonstrukt zu untersuchen. Methodik und theoretische Ausrichtung: Ziel dieser Forschung ist es, die Beziehungen zwischen quantitativen und zwanghaften EPE-Komponenten und dem körperlichen Selbstkonzept bei Patienten in der Essstörung zu untersuchen.